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Ausbildungsgang H�here Fachpr�fung Werbetechnik 2019

Das Angebot für Fachkräfte, welche sich entwickeln wollen. Mit neuen Qualifikationen und erweiterter Verantwortung können im Betrieb attraktive Tätigkeiten in leitender Position mit Ausbaumöglichkeiten übernommen werden.

Publireport Haben Sie als Unternehmer spannende Projekte und suchen dringend eine solche Fachkraft für die kompetente Projekt-, Atelier- oder Betriebsleitung – oder planen Sie Ihre Nachfolge?

Die Herausforderung

Im Artikel auf Seite 22 dieser Publisher-Ausgabe versuche ich die Analyse, warum qualifizierte Fachkräfte fehlen. Darin werden Argumente genannt, die möglicherweise Ihre Karriere- oder Personalplanung einschränken. In einer prosperierenden Branche sind neue Konzepte gefordert. Der Wandel vom einstigen Handwerk zu digitalen Arbeits­abläufen ist eine Metamorphose, die in vielen Betrieben vollzogen wurde. Nutzen Sie die Chance, erlangen Sie den Ausbildungsstand für leitende Tätigkeiten.

Eine persönliche Chronik

Der Einfachheit halber bezieht sich diese kurze Chronik auf den Schreibenden. Nach dreieinhalb Jahren Lehre als Schriftenmaler wollte ich mehr erreichen, fehlendes Wissen kompensieren und Neues lernen. Damals wurde mir mangels anderer Angebote empfohlen, Malermeister zu werden. Das wollte ich nicht, denn die Schriften sind meine Leidenschaft. So suchte ich Erweiterungen in der Reprografie, im Siebdruck und in weiteren Techniken aus dem Alltag der Schriftenmaler. Vertieft wurde dies in Kurzschulungen von Herstellern/Lieferanten und das «Lernen durch Anwenden». Da war der Versuch eines Vierfarben-Rastersiebdrucks ohne ausreichende Erfahrung noch ein wahres Abenteuer.

Die digitale Revolution mit Schneideplotter (ca. 1988) und kurz danach das erste LFP-Digitaldrucksystem waren ein grosser Umbruch. Das traditionelle Handwerk wurde erweitert mit neuen Möglichkeiten. Der entsprechende Wandel postulierte sich in einem Artikel in der Applica, worin ein Fachmann schrieb «der Schriftenmaler ist tot». Worauf ich eine Stellungnahme verfasste mit dem Inhalt «ja aber … es lebe der Werbetechniker». Nun, das ist Jahre her und der Umbruch kam mit grosser Kraft. Ohne meine Chronik weiter zu strapazieren, ist es leider so, dass auch nach dem Wandel zur digitalen Produktion die Ausbildungssituation den neuen Anforderungen nicht gerecht wurde. Die Anpassungen der Grundbildung wurden dann 2006 in Kraft gesetzt. Es ist zu beachten, dass dies mehr als ein Jahrzehnt dauerte.

An der VWP-Generalversammlung 2009 hatte der Verband dann die Entscheidung getroffen, eine Weiterbildung zur Höheren Fachprüfung zu schaffen. Das anspruchsvolle Projekt ist nach drei erfolgreichen Lehrgängen längst Realität. Top qualifizierte Fachkräfte sind heute in leitenden Funktionen tätig oder wurden in der Branche selbstständig.

Ihre Chance

Was aber zählt, ist nicht Vergangenes, sondern Gegenwart und Zukunft. Der Lehrgang für die Höhere Fachprüfung zur Werbetechnikerin/Werbetechniker mit eidgenössischem Diplom wird wieder ausgeschrieben. In kompakter Form können Sie oder Ihre Mitarbeiter eine berufsbegleitende Ausbildung absolvieren. Mit einer vielversprechenden Investition von ca. 10 000 Franken (bereinigte Summe nach Abzug der Subventionen vom Bund) kann enormes Wissen aufgebaut werden. Was die ältere Generation autodidaktisch über längere Zeit erarbeiten musste, kann nun in vier Semestern erworben werden.

Oft gehört: der Wunsch nach erfahrenen und qualifizierten Fachkräften. Ebenfalls oft gehört: «ja, ich will weiterkommen …». Tatsache ist aber, dass solche Weiterbildungsangebote mit grosser Zurückhaltung genutzt werden. Wo sind die Interessenten, wo ist die gezielte Förderung? Wenn unsere Branche nicht umdenkt, werden andere in die Lücke springen, getreu dem Sprichwort «Wer sich nicht um seine Zukunft kümmert, hat bald keine mehr».

Haben wir uns richtig an die neue Marktsituation und die neuen Kundenbedürfnisse angepasst? Beherrschen wir unsere Systeme und die Administration? Viele Aussagen und Rückmeldungen von Lernenden geben Anlass, dies zu hinterfragen. Von Top-Unternehmen mit modernstem Workflow und modernster Technologie bis zu Kleinstbetrieben mit wenig ausgereiften Produktionsprozessen ist alles vertreten. Der Ausblick in die Zukunft zeigt ganz sicher weiter steigende Anforderungen. Lernende im 5. Semester haben die Vision von Drohnen, welche Fassaden beschriften. Eine Utopie? Wer weiss, aber wenn wir die Entwicklung nicht aktiv prägen, werden andere diese Maschinen bedienen.

Aktiv heisst, den Nachwuchs auf allen Ebenen zu fördern. Nach der Grundbildung kommen (ab 2020) die Berufsprüfungen mit Vertiefung der Fachkompetenzen (fliegen von Drohnen?) und die HFP für den Aufbau der Managementkompetenzen. Also genügend Gründe, um sich oder Ihre Mitarbeiter im Ausbildungsgang Werbetechnikerin/Werbetechniker mit eidgenössischem Diplom einzuschreiben.

Der Autor

Florian Tanner ist Berufschullehrer und Leiter des Ausbildungsgang HFP für Werbetechniker, Präsident des Verbands Werbe­technik+Print und Inhaber der Tanner Werbetechnik.